Peterskirche in Görlitz
28.06.2023
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Mittelalterliche Glocke in Görlitz läutet nach 30 Jahren wieder

Karfreitag 1993 war sie das letzte Mal zu hören, am diesjährigen Pfingstsonntag erklang sie wieder über Görlitz: die große bronzene Betglocke im Nordturm der Peterskirche. Dr. Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz weihte die etwas mehr als fünf Tonnen schwere Glocke und nahm sie feierlich in Betrieb.

Die historische Betglocke wurde 1697 gegossen, wobei die Bronzelegierung von der im Stadtbrand zerstörten Vorgängerglocke, der „zweiten Susanna“, wiederverwendet wurde. Diese wurde wiederum aus der „ersten Susanna“ aus dem Jahr 1472 gegossen, die inmitten der Kriegswirren um die böhmische Krone eine Friedensglocke sein sollte.

Nach unsachgemäßen Umbauten, die die Stabilität des Glockenstuhls beeinträchtigten, musste die Glocke vor ca. 30 Jahren stillgelegt werden. Vergangenen Herbst begann endlich die Sanierung des hölzernen Glockenstuhls samt Glocke. Der Glockenstuhl wurde in alter Zimmermannstechnik in den originalen Zustand zurückversetzt, das mächtige eichene Glockenjoch erneuert und die Glocke mit einem neuen Klöppel in historischer Lederaufhängung versehen. Nun ist der tiefe Klang der Glocke wieder über der Altstadt von Görlitz zu hören.